Chronik

Geschichte des Gartenvereins
 

Jahre der Entbehrungen - Kurzarbeit, Krümperschichten, Betriebsstillegungen, Arbeitslosigkeit, Wohlfahrtsunterstützungen, keine Aussicht ehrliche Arbeit zu bekommen ...

Dies waren die Jahre des Elends und des Hungerns!
Auf der anderen Seite - unbestelltes, brachliegendes Land, wie z. Bsp. das Land des Bauern Döhne (Kahnsdorf). Dieser Bauer war stark verschuldet, so auch an den Malermeister Albin Fritzsche in Neukieritzsch, damals Ortsteil Kahnsdorf. Döhne verpfändete ein Stück Land an A. Fritzsche, der jedoch das Land nicht selbst bewirtschaften konnte und es deshalb brachliegen ließ. Wem kam beim Anblick dies Stück Landes, in einer solch trostlosen Zeit nicht der Gedanke, hier zu Gunsten seiner Ernährung und der Verbesserung seines Lebens, das Land zu bearbeiten. Das war en die Überlegungen, welche zur Gründung der ersten Schrebergartenanlage in Neukieritzsch führten. Im Juni 1933 äußerte der erwerbslose Bergarbeiter Richard Körnig dem ebenfalls erwerbslosen Werner Günther seine Ideen, sowie dem Hausnachbarn Otto Meißner, welcher kurzerhand zu A. Fritzsche ging und Ihm seine und der anderen Vorschläge, in Bezug auf die Nutzung des Landes, unterbreitete. A. Fritzsche war einverstanden und der Pachtpreis wurde pro m2 auf 2,5 Pf vereinbart. Skizzen, Vermessungen und Anlageplan wurden von R. Körnig erarbeitet, ebenfalls die Aushänge, wodurch Mitbewerber gesucht wurden. Es fanden sich mehr als 30 Interessenten, zum größten Tei l waren es Erwerbslose.

Folgende Einwohner wurden die ersten Besitzer eines solchen
400 m² großen Kleingartens:

Richard Körnig, Otto Meißner, Kurt Meißner, Willy Satzke, Arthur Satzke, Erwin Großer, Max Müller, Hans Döhler, Walter Hofmann, Max Kastner, Hans Horak, Friedrich Hultsch, Karl Schmidtscheck, Karl Gießmann, Franz Zeug, Eduard Littmann, Alex Maurer, Albert Rudolf, Fritz Weber, Franz Kopzig, Anna Wojas, Johan Adamski, Paul Gebhardt, Fritz Baeßler, Karl Kempa senior und junior, Leuchtner, Bauer, Berger, Engemann

Da in der Zeit nach dem Januar 1933 keine Organisationen gebildet werden durften, bestand die Sparte vorläufig mit Hilfe des Verbandes der Kleingärtner als Arbeitsgemeinschaft. Den vorläufigen Vorsitz führten:

Richard Körnig, Otto Meißner, Karl Gießmann, Walter Hofmann und
Friedrich Hultsch.

Erst im Jahre 1938 wurde der Verein als solcher gegründet und im Verband der Kleingärtner, Kreisgruppe Leipzig, aufgenommen. In den Vorstand wurde gewählt:

Vereinsleiter: Richard Körnig, Neukieritzsch, Leipzigerstr. 10
Kassierer: Friedrich Hultsch,
Bahnhofstr. 38
Schriftführer: Walter Hofmann,
Leipzigerstr. 1
Gartenwart: Friedrich Weber, Bahnhofstr. 49
Kleintierwart: Rudolf Gläss,
Bahnhofstr. 30

Infolge der großen Nachfrage nach einem Kleingarten wurden zur Erweiterung der Gartenanlage ab 1938 mit Hilfe der Kreisgruppe Leipzig, Verhandlungen mit dem Rittergut Kahnsdorf und dem an unsere Anlage angrenzenden Grundstück von Bauer Vogel, geführt . Die kurz danach eintretenden Kriegsmaßnahmen ließen allerdings unsere Wünsche nicht zur Verwirklichung kommen. Erst 1945 nach Durchführung der Bodenreform konnte Richard Körnig, beim damaligen Bürgermeister Richter erneut den Antrag auf Zuteilung des oben genannten Landes stellen. Bei der Aufteilung des Großgrundbesitzes erhielten wir das Land. Die Vermessung und Aufteilung in Parzellen wurde von Richard Körnig, Hans Knöfler, Emil Heyne und Siegfried Körnig vorgenommen. Die hierfür gewonnenen Interessenten bildeten jedoch die eigene Sparte "Bodenreform". Vorsitzende wurden die Kollegen Kalinowski und Hering. Als Höhepunkt seit Bestehen der beiden Anlagen war die Gartenbauausstellung 1948 im "Gasthof zur Post" in Neukieritzsch anzusehen. Nicht nur die Kleingärtner beider Sparten, sondern viele andere Einwohner wie die Gärtnereien Brauße, Schmidt, Schadeck, Hellriegel und Wurm, Friseur Wilke, Schlosser Kühn, Fleischer Baeßler, Drogist Sältze und andere beteiligten sich daran aktiv. Der Erfolg war groß. Auch in den Folgejahren fanden kleinere Leistungsschauen dieser Art statt, allerdings nur von der Sparte 'Gartenfreunde". Hervorzuheben ist das 20jährige Jubiläum 1953 im Keglerheim und der Tag der offenen Gärten zum 25jährigen Jubiläum der Sparte "Gartenfreunde". Im Jahre 1963 zu 1964 musste der größte Teil der 2 Sparten "Gartenfreunde" und "Bodenreform dem bisher größten Bauvorhaben in Neukieritzsch durch Verlegung auf ein anderes Grundstück weichen. Vorsitzender der "Gartenfreunde" war bis zu diesem Zeitpunkt Gartenfreund Kurt Küttner und Kassierer war Friedrich Hultsch. Eine neue große Kleingartenanlage entstand danach jenseits der Groitzscher Bahnlinie. In den folgenden Jahren entstand viel Neues in der Gartenanlage, welche zur Verbesserung der Bearbeitungsmöglichkeiten des Bodens und zur allgemeinen Verschönerung beitrug.

Dies waren:
1966 - Verlegung der Hauptwasserleitung
1968 - Schaffung eines Hauptweges durch die gesamte Anlage

1969 - Legung einer Starkstromleitung
1970 - Fundamentlegung des Barackenbaus des zukünftigen Spartenheimes
1972 - Anbau eines Geräteschuppens und einer Terrasse an das Spartenheim
1973 - Beginn der Elektrifizierung des "Spartenheimes" und Verlegung des Kabels am Hauptweg, mit Setzung von Verteilerkästen erstmaliges KINDER-GARTEN-und WOHNGEBIETSFEST, welches jährlich einmal stattfand
1974 - Beginn der Verlegung bzw. Anfertigung von Einfassungsplatten am Hauptweg
1976 - zur Verschönerung der Anlage wurden Wiesen angelegt, z.Bsp. vor der Terrasse, am Mast sowie vor der Anlage, Ausschachtungsarbeiten am Anbau-Küche (Spartenheim) für den Keller Fundament hochgezogen, Bau eines Geräteschuppens vor der Anlage
1977 - Kellerdecke beendet,
Küche im Rohbau fertiggestellt , sowie für die Sanitäranlagen Fundamente eingebracht
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78 - Anbau (Spartenheim) im Rohbau komplett hochgezogen mit Aufbringung des Daches
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979 - Verrohrung der Sanitäranlagen, Fußboden verfüllt, Beton eingebracht
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80 - gesamter Aufbau mit Fenstern versehen, sowie alle Räumlichkeiten des Anbaus und der Keller verputzt,(Ausnahme-Küche), anschließend wurden Bäume und Büsche zum Schutz der Anlage an gepflanzt
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981 - Teilverputz der Küchenwand vom "Spartenheim"
1982 - Giebelseite-Süd erneuert und verputzt

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983 - Vorderseite und Giebelseite-Nord erneuert und verputzt

Mit der Neubildung der Sparte „Gartenfreunde" im Jahr 1964 wurde der Gartenfreund Heinz Hahn zum Vorsitzenden gewählt (bis 1970). die weiteren Vorsitzenden bzw. Stellvertreter waren:

1970 – 1971 Vors. Walter Sporbert Stellv. Siegfried Jungnickel
1972 – 1973 Vors Peter Kölbel Stellv. Rudolf Zimmerling
1974 – 1991 Vors Rudolf Zimmerling Stellv. Rainer Slaniec
1992 – 1995 Vors Rudolf Dreßler Stellv. Rainer Slaniec
1995 – 2006 Vors Dieter Reibiger Stellv. Rainer Slaniec
seit 2007 Vors Rainer Slaniec Stellv. H.-J. Rosenheinrich

In all den Jahren gehörten Claus Schüler als Kassierer (von 1959 bis 2006), Friedrich Hultsch, Johannes Wagner, Erna Lisowski, Erich Reimann, Harry Höhne, Rolf Moosdorf, Peter Heidenreich u.a. zu den aktivsten Mitgliedern.

Dem Vorstand von 1998 gehören an: 

Vorsitzender: Dieter Reibiger 
Stellvertreter: Rainer Slaniec
Kassierer: Claus Schüler
Schriftführer: Monika Licht
Vors. der Rev.Komm.: Roland Wagner

im Jahr 2007:

Vorsitzender: Rainer Slaniec
Stellvertreter: H.-J. Rosenheinrich
Kassierer: Silvio Lehmann
Schriftführer: Engelmann
Vors. der Rev.Komm.: Roland Wagner

Zur besseren Organisation der Arbeit innerhalb der Sparte gibt es für jeden Zwischenweg einen Gangwart.

Das sind:
1998

Rolf Jelinski, Lutz Schüler, Rolf Menge, Werner Tannert, Ingrid Duismann, Martin Kühnpast, Steffi Goder,Heinz Tiegl, Ulrich Hamsch, Eduard Hauser, Manfred Eichhorn, Lothar Hentschel, Alois Goder

2007

Rolf Jelinski, Lutz Schüler, Dieter Lehmann, Werner Tannert, Ingrid Duismann, Volker Nehring, Dieter Kischkel, Ekkehard Beck, Jens Kraft, Herbert Gerhardt, Manfred Eichhorn, Lothar Hentschel, Klaus Stelzer